“Inklusion kennt keine Grenzen. Die Grenzen sind nur in unseren Köpfen!” – ETR

Die Martinschule ist eine Schule in Greifswald. Greifswald ist eine Stadt in Deutschland. In der Martinschule lernen Schüler und Schülerinnen mit und ohne geistige Behinderung zusammen. Benjamin Skladny ist der Schulleiter der Martinschule. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt.

``Inklusion kennt keine Grenzen. Die Grenzen sind nur in unseren Köpfen!``

Klicken Sie auf ein fett gedrucktes Wort,
um seine Erklärung zu lesen.

Easy-to-read logo

Die Martinschule ist eine Schule in Greifswald. 

Greifswald ist eine Stadt in Deutschland. 

In der Martinschule lernen Schüler und Schülerinnen 

mit und ohne geistige Behinderung zusammen. 

Sie lernen ab der Grundschule zusammen.  

Alle bekommen an der Martinschule einen Abschluss. 

Die Martinschule ist eine Schule für alle. 

2018 hat die Schule den „Deutschen Schulpreis“ bekommen. 

Den Preis gibt es für die beste Schule in Deutschland. 

Die Martinschule hat den Preis bekommen, 

weil an der Schule alle zusammen lernen. 

In diesem Jahr sprechen wir bei Inclusion Europe über Bildung. 

Wir möchten allen Menschen sagen, dass inklusive Bildung 

gut für alle ist. 

Benjamin Skladny ist der Schulleiter der Martinschule. 

Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt. 

Wie ist die Martinschule entstanden? 

 

Deutschland war einmal in zwei Teile geteilt: 

die DDR und die BRD. 

DDR bedeutet „Deutsche Demokratische Republik“. 

BRD bedeutet „Bundesrepublik Deutschland“. 

Die DDR war im Osten. 

Die BRD war im Westen.  

In der DDR wurden 

Menschen mit geistigen Behinderungen 

in Institutionen gebracht. 

Oder sie gingen tagsüber in ein Heim. 

Menschen mit geistigen Behinderungen 

konnten nicht zur Schule gehen. 

Irgendwann wurden die DDR und die BRD vereinigt. 

Dann gab es nur noch ein Deutschland. 

Aber es gab immer noch die Heime aus der Zeit der DDR. 

Greifswald war in der DDR. 

In Greifswald gab es auch ein Heim. 

Wir haben aus dem Heim eine Schule  

für Schüler mit geistiger Behinderung gemacht. 

Wir haben die Schule Martinschule genannt. 

Ich wurde der Direktor der Schule. 

Woher kamen die Schülerinnen und Schüler
und die Lehrerinnen und Lehrer am Anfang? 

 

Am Anfang waren 24 Kinder 

in dem Heim. 

Sie wurden alle Schüler und Schülerinnen der Martinschule. 

Einige Lehrer und Lehrerinnen kamen an die Schule. 

Sie wurden ausgebildet, um  

mit Kindern mit geistiger Behinderung zu arbeiten. 

Später kamen viele weitere Schüler und Schülerinnen dazu. 

Die Schule ist dann in ein neues Gebäude 

im Zentrum umgezogen. 

Wir wollten im Zentrum der Stadt sein, weil wir wollten, 

dass die Schüler und Schülerinnen andere Leute treffen können. 

Wie begann die Inklusion an der Martinschule? 

 

Ich wollte schon immer eine Schule eröffnen, 

wo Kinder mit und ohne Behinderung 

zusammen lernen könnten. 

Aber die Eltern von Kindern mit Behinderungen 

mochten meine Idee nicht. 

Sie hatten vorher schlechte Erfahrungen gemacht. 

Zum Beispiel:  

  • Ihre Kinder waren vom Unterricht ausgeschlossen worden, 

weil sie Behinderungen hatten.

  • Sie waren ausgelacht worden. 

Sie waren froh, dass sie ihre Kinder an eine Schule geben konnten, 

wo es nur Kinder mit Behinderungen gab. 

Am Anfang hatten wir also 

nur Schüler und Schülerinnen mit geistigen Behinderungen. 

Im Jahr 2000 haben wir dann mit einer Grundschule zusammengearbeitet. 

Die Schulkinder an der Grundschule haben zusammen mit 

Schulkindern von unserer Schule gelernt.  

 

Dann haben wir unsere eigene Grundschule aufgemacht. 

Die Grundschule hatte zwei Klassen: 

eine für Kinder mit geistiger Behinderung 

und eine für Kinder ohne geistige Behinderung. 

Ab 2011 wurden alle Klassen inklusiv. 

Das heißtdie Kinder mit geistigen Behinderungen 

waren nicht mehr in getrennten Klassen. 

 

Jetzt sind immer 3 oder 4 Kinder 

mit geistigen Behinderungen in jeder Klasse. 

Das ist sehr wichtig für die Kinder 

mit geistigen Behinderungen. 

Zusammen sind sie selbstbewusster. 

Was ist das Besondere an der Martinschule? 

 

Wir machen viele Projekte und Workshops. 

Die Schüler und Schülerinnen können selbständig lernen. 

Sie lernen in ihrem eigenen Tempo. 

Jeder Schüler und jede Schülerin lernt die Dinge, 

die für ihn oder sie gerade wichtig sind. 

Die Schüler und Schülerinnen sind den ganzen Tag in der Schule. 

Sie bekommen nie Hausaufgaben auf. 

Erst wenn sie 14 oder 15 Jahre alt sind, 

geben wir den Schülern und Schülerinnen Noten. 

Unsere Klassen haben Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen. 

Wir haben auch HilfskräfteTherapeutinnen und Therapeuten.  

Sie alle arbeiten zusammen. 

Schüler und Schülerinnen mit geistiger Behinderung  

werden an drei Orten ausgebildet: 

– unserer Firma “Häppchen & Co”: 

Diese Firma bereitet Frühstück zu 

und verkauft es an unsere Grundschüler und Grundschülerinnen 

– einer Wohnung, in man lernen kann, selbstbestimmt zu leben 

– einem Zentrum, wo Schüler und Schülerinnen mit Behinderungen 

Praktika machen können 

Warum denken Sie, dass die Inklusion an Ihrer Schule gut läuft? 

 

Weil es funktioniert! 

An unserer Schule können die Schüler und Schülerinnen selbständig lernen. 

Das ist gut für alle, 

nicht nur für Kinder mit geistiger Behinderung. 

 

Unsere Schüler und Schülerinnen sind im Vergleich zu anderen Schulen sehr gut. 

Sie kommen gern zur Schule. 

Die Lehrer, Eltern und die Menschen, die uns besuchen, 

mögen unsere Schule auch. 

Was hat sich geändert, als die Martinschule  

den Deutschen Schulpreis bekommen hat? 

 

Der Preis hat uns gezeigt, dass wir gute Arbeit geleistet haben. 

Und dass wir unsere Arbeit weitermachen sollten. 

Nicht jeder mag es, wie wir unterrichten. 

Viele Lehrer und Lehrerinnen haben die Schule verlassen. 

Viele ElternSchülerinnen und Schüler wissen nicht, 

ob sie weiter zu unserer Schule kommen wollen. 

 

Aber wir finden, dass die Inklusion an unserer Schule gut ist. 

Und dass sie immer besser wird. 

Das hat uns auch der Preis gezeigt. 

Inklusion kennt keine Grenzen. 

Die Grenzen sind nur in unseren Köpfen! 

Machen Sie mit bei unserer Kampagne “Das habe ich gelernt” 

über inklusive Bildung! 

Was haben Sie in der Schule, 

in der Familie oder im Leben gelernt? 

Lassen Sie es uns wissen! 

Our work brings the voice of people with intellectual disabilities and their families where decisions about their future are made.

This has always been incredibly important. It is even more so with the Covid pandemic drastic impact on their rights and lives.

Being visible and vocal on issues directly affecting millions of people requires your support. 

Become Inclusion Europe supporter and help us keep doing our work.

 

 

back-to-top